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OVB-Spendenaktion 2014 „Gemeinsam stark in der Not“ Übergabe des mobilen Hochwasserschutzsystems an die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Rosenheim

14.07.2015

Insgesamt 68.000 Euro haben die Feuerwehren in Stadt und Landkreis Rosenheim aus den Spenden der OVB-Weihnachtsaktion 2014 „Gemeinsam stark in der Not“ bekommen. Mit dem Geld der Leser wurde ein mobiles Hochwasserschutzsystem angeschafft. Die Wassertonnen aus Kunststoff können innerhalb weniger Minuten aufgebaut und zu einem künstlichen Damm zusammengefügt werden (wie berichtet). Jetzt wurde das System geliefert, die Einsatzkräfte werden nun dafür geschult.

 

In der Fahrzeughalle der Rosenheimer Hauptfeuerwache liegen rechteckige roten Platten auf Paletten, je 24 Kilogramm schwer, vier Meter lang und einen Meter zwanzig breit. An den Schmalseiten haben sie je vier Löcher, an einer Längsseite ist ein grünes Kunststoffnetz angebracht. Jede dieser Platten lässt sich mit wenigen Handgriffen zu einer Tonne formen, die ganz leicht von nur zwei Einsatzkräften getragen oder gerollt werden kann. In die Tonne wird ein Plastiksack gestülpt, das grüne Netz am Boden soll den Sack vor Beschädigungen schützen. Die nebeneinander aufgereihten Tonnen werden mit Wasser gefüllt – pro Tonne etwa 1200 Liter – und dann zur Hochwasserseite hin mit einer großen Plastikplane dicht gemacht. „Mit diesem flexiblen System kann man – falls entsprechend viele Elemente vorhanden sind – kilometerweit einen Schutzdamm von einem Meter zwanzig Höhe bauen. Man kann aber auch kleinere Objekte schützen, zum Beispiel eine Unterführung, ein Haus oder eine Tiefgarage“, erklärt Stadtbrandrat Hans Meyrl. Er hat sich zusammen mit Kreisbrandrat Richard Schrank für dieses System ausgesprochen. Die Platten werden in Katastrophenschutzlagern aufbewahrt, bei Bedarf können sie schnell auf Lastwagen verladen und an den Einsatzort gebracht werden.

 

Stadt und Landkreis Rosenheim haben das System mit den Spenden der OVB-Aktion gekauft, die Stadt Kolbermoor hat dazu aus eigenen Mitteln noch weitere Elemente beschafft. „Selbstverständlich werden diese Tonnen auch gemeinsam eingesetzt, Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Stadt Kolbermoor arbeiten eng zusammen und helfen sich bei Bedarf gegenseitig aus“, so Richard Schrank. Mit diesem System kann Hochwasserschutz in Zukunft schneller und vor allem auch kostengünstiger gewährleistet werden. Denn Sandsäcke für eine vergleichbare Strecke sind schon beim ersten Einsatz teurer, im Gegensatz zu Sandsäcken können die Tonnen aber immer wieder  verwendet werden, Sandsäcke nur einmal. Das Hochwasserschutzsystem „Aquariwa“ wird vom Staat nicht finanziert, deshalb freuen sich die Feuerwehrleute in Stadt und Landkreis Rosenheim über die Spenden der OVB-Leser, ohne die ein Kauf nicht möglich gewesen wäre. Jetzt profitieren alle davon: Die Bürger in Stadt und Landkreis Rosenheim, weil ihnen bei einem Hochwasser noch schneller und effektiver geholfen werden kann. Und die Einsatzkräfte, weil sie einfacher, leichter und mit viel weniger Personalaufwand als bisher für einen wirksamen Hochwasserschutz sorgen können.  

 

Bericht: Martin Binder

Foto: Feuerwehr

 

 

 

 

Bild zur Meldung: Bei der Übergabe des Hochwasserschutzsystems in der Hauptfeuerwache (v.l.) Hubert Schmid, Zugführer der FFW Kolbermoor, Andreas Paukert, Kommandant der FFW Kolbermoor, Jochen Wagner vom Hersteller „Aquariwa“ und der Rosenheimer Stadtbrandrat Hans Meyrl