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Neun Stunden Gefahrguteinsatz am Bahnhof Rosenheim

29.05.2025

Rosenheim – Bei einem langen und nicht alltäglichen Einsatz war die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim am Bahnhof gefragt. Zusammen mit Spezialisten aus Gendorf pumpten sie aus einem Kesselwaggon mit defektem Rad 44.000 Liter einer stark ätzenden Flüssigkeit in einen anderen Waggon um, der Einsatz war erst nach neun Stunden zu Ende.

 

Anfang Mai blockierte bei dem Kesselwaggon während der Fahrt südlich von Rosenheim eine Bremse. Durch die Hitzeentwicklung und den Funkenflug geriet die Böschung in Brand, die von den örtlichen Feuerwehren gelöscht wurde. Der Lokführer hatte den Vorfall erst im Bahnhof Rosenheim bemerkt und dort den Zug gestoppt. Nach einer Untersuchung durch Fachleute der Bahn stand fest, dass der Waggon nicht mehr weiterfahren darf. Er wurde auf ein abgelegenes Gleis im Bahnhof Rosenheim rangiert. 

 

Bei der Ladung handelte es sich um 50-prozentige Natronlauge, die schwere Verätzungen auf der Haut verursachen kann. Deshalb wurde mit dem Umpumpen der Flüssigkeit in einen anderen Waggon die Werkfeuerwehr des Chemieparks in Gendorf beauftragt, das sind Spezialisten für Einsätze bei Gefahrgutunfällen. Sie baten die Rosenheimer Feuerwehr um Unterstützung, und so waren Gendorfer und Rosenheimer Feuerwehrleute am Bahnhof gemeinsam im Einsatz. „Der Kesselwaggon hat keinen Tropfen der Flüssigkeit verloren, er war bis auf das Rad nicht beschädigt. Bevölkerung und Umwelt waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“, erklärt Rosenheims Stadtbrandrat Hans Meyrl zu diesem Einsatz. 

 

Die Feuerwehrleute aus Rosenheim und Gendorf arbeiteten in Chemieschutzanzügen und unter Atemschutz direkt am Waggon. Die Rosenheimer stellten dazu den Brandschutz sicher, leisteten technische Unterstützung und sorgten für die Logistik, unter anderem für die Verpflegung der Einsatzkräfte. „Wichtiger Teil unserer Arbeit war aber auch der Aufbau einer Dekontamination-Stelle für den Fall, dass doch etwas Flüssigkeit ausgelaufen wäre und einen der Feuerwehrleute getroffen hätte“, so Hans Meyrl. Für diesen Fall standen spezielle Duschen bereit, deren Abwasser gesammelt und als Sondermüll entsorgt worden wäre. Doch alles ging gut, das Umpumpen der 44.000 Liter Natronlauge war nach neun Stunden erfolgreich beendet.

 

Für die Rosenheimer Feuerwehr war das ein Einsatz, der auch viel gebracht hat. „Wir hatten die Möglichkeit, mal im Ernstfall mit Spezialisten bei einem Gefahrgutunfall zusammenzuarbeiten und dabei gute Erfahrungen zu sammeln“, so das Fazit von Stadtbrandrat Hans Meyrl.                                                         

 

Martin Binder

 

Bild zur Meldung: Neun Stunden Gefahrguteinsatz am Bahnhof Rosenheim

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Gefahrguteinsatz Bahnhof Mai 2025 (29.05.2025)

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Martin Binder