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Großübung Feuerwehr, Rettungsdienst und THW in Rosenheim

15.10.2016

Gellende Schmerzensschreie kommen aus dem umgestürzten Bus, verzweifelte Hilferufe, Jammern. Menschen sind eingeklemmt, sie warten auf Hilfe. Daneben liegen blutende Verletzte auf der Straße, ein paar Meter weiter hängt ein völlig zerstörter PKW an einem Baum, Rauch dringt aus dem Motorraum. Ein schreckliches Szenario, das zum Glück nur Übung ist. 228 Einsatzkräfte der Feuerwehren Rosenheim, Westerndorf Sankt Peter, Großkarolinenfeld und Pfaffenhofen, den Rettungsdiensten, dem THW und der Polizei waren bei einer Großübung am Rosenheimer Klärwerk dabei. Dazu 47 Freiwillige, die vom Malteser-Schminkteam entsprechend hergerichtet wurden und die Verletzten darstellten.

 

Stadtbrandinspektor Mario Zimmermann hatte die Übung mit einem kleinen Team der Feuerwehr, des THW, des BRK und den Maltesern inszeniert. Als das erste Löschfahrzeug aus Westerndorf an der Unfallstelle eintrifft, ist die Lage unübersichtlich, überall liegen Verletzte. Schnell und routiniert läuft jetzt die Hilfe an, weitere Feuerwehrfahrzeuge treffen ein, dazu Rettungswagen, das THW. Die Scheiben des umgekippten Busses werden vorne und hinten entfernt, Retter zwängen sich durch diese Lücken in den Bus und holen nach und nach die Fahrgäste raus, was in dem engen Raum nicht leicht ist. Die Verletzten werden nahe der Unfallstelle zu einem Sammelplatz gebracht und dort von Notärzten und Sanitätern versorgt.

 

Fachleute aller beteiligten Organisationen haben die Übung als Beobachter begleitet. „Wir werden unsere Erkenntnisse und die Kritik bei gemeinsamen Nachbesprechungen in die Planung für zukünftige Einsätze einfließen lassen“, sagt Hans Kerschbaumer von den Maltesern, einer der Beobachter. Die Übung hatte, so Organisator Mario Zimmermann, zwei Ziele: „Wir wollten zum einen die Zusammenarbeit verschiedener Organisationen mit dem neuen Digitalfunk an der Einsatzstelle testen, zum anderen für alle Einsatzkräfte eine Übungssituation mit vielen Verletzten schaffen, die man ja zum Glück nicht oft hat“, so Zimmermann. „Highlight“ der Übung war der Bus, eine Spende des Rosenheimer Unternehmers Hans-Peter Lossinger an die Feuerwehr. „Unsere Leute haben nicht oft die Gelegenheit, in einem umgestürzten Bus zu üben, den sie auch noch zerlegen dürfen“, freut sich Rosenheims Stadtbrandrat Hans Meyrl über diese seltene Möglichkeit.  

 

Nach einer guten Stunde haben die Retter alle Menschen aus dem Bus und den anderen Unfall-Fahrzeugen geholt, eine beachtliche Leistung. Als dann wenig später die Übung beendet wird, dürfen sich die „Schwerverletzten“ wieder bewegen und ihre Verbände abnehmen. Und sich erst mal eine Wurstsemmel schmecken lassen.

 

Fotos und Bericht: Martin Binder

 

Bild zur Meldung: Großübung Feuerwehr, Rettungsdienst und THW in Rosenheim

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Großübung 15.10.2016 (15.10.2016)