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Fachtagung Gefährliche Stoffe

07.02.2015

– Ein Feuerwehrmann steht mitten im Lehrsaal auf dem Tisch, nur seine Augen sind noch zu erkennen. Ein weißer Ganzkörper-Schutzanzug, Handschuhe und eine Brille würden im Ernstfall dafür sorgen, dass er beim Umgang mit gefährlich infizierten Patienten nicht angesteckt wird. Peter Wiese von der Berufsfeuerwehr Frankfurt/Main zeigt am „lebenden Objekt“, wie sich Feuerwehr-Einsatzkräfte richtig schützen können und wie solche Anzüge richtig an- und auch wieder ausgezogen werden müssen.

 

Peter Wiese war einer der Referenten bei der „Fachtagung Gefährliche Stoffe“ in der Rosenheimer Hauptfeuerwache. Der Bezirksfeuerverband Oberbayern hatte zu dieser zweitägigen Veranstaltung unter der Leitung des Bezirksvorsitzenden, Kreisbrandrat Hans Eitzenberger aus Garmisch-Partenkirchen geladen. Organisiert wurde die Tagung von Kreisbrandmeister Rainer Englmeier aus Mühldorf, dem Fachbereichsleiter beim BFV Oberbayern. Gekommen waren nicht nur Fachleute vieler oberbayerischen Feuerwehren, unter den 75 Teilnehmern waren auch Vertreter von Feuerwehren und Feuerwehrschulen aus anderen Regierungsbezirken und der Schweiz. Sie alle konnten sich Vorträge zu aktuellen Entwicklungen rund ums Thema anhören und darüber diskutieren. So gab es im Vorfeld des G7-Gipfels in Schloss Elmau Informationen zu den Aufgaben der Feuerwehren, die dabei auch für den Schutz vor gefährlichen Stoffen aller Art sorgen müssen. Matthias Ott von der Berufsfeuerwehr München war im August 2012 Einsatzleiter bei der spektakulären Bombensprengung in München-Schwabing. Er berichtete über den Einsatz und die vielen Erfahrungen daraus. Ein Thema, das gerade in Rosenheim mit großem Interesse verfolgt wurde. Li-Ion-Batterien in Elektroautos oder als Ladung in größeren Mengen beim Transport auf Straße und Schiene stellen Feuerwehren im Brandfall vor große Herausforderungen. Dazu gab es Informationen von Michael Buser von der RISC-Fachakademie in Wien. Peter Wiese erklärte in seinem Referat über den Umgang mit infektiösen Patienten, dass die Feuerwehren mit ihrer Spezialausrüstung bei solchen Einsätzen gefragt seien, um das Personal in den Kliniken zu unterstützen. In Rosenheim – so Stadtbrandrat Hans Meyrl – gibt es schon seit einiger Zeit regelmäßige Übungen der Feuerwehr mit den Mitarbeitern des RoMed-Klinikums, um für den „Fall der Fälle“ gerüstet zu sein – zum Schutz aller Beteiligten und zur bestmöglichen Behandlung der Patienten.

 

 

Ein Besuch in der Papierfabrik Mondi in Raubling ergänzte das umfangreiche Programm. Dabei konnten sich die Tagungsteilnehmer über die Wellpappen-Produktion und die Arbeit der Werkfeuerwehr von Mondi informieren. Gastgeber der Tagung war die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim, deren Küchenteam in gewohnt hoher Qualität auch für die Verpflegung sorgte.                                                     

 

Text und Fotos: Martin Binder

 

Bild zur Meldung: Fachtagung Gefährliche Stoffe