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Gegen Unfälle bei Holzarbeiten - Feuerwehr Rosenheim schult Einsatzkräfte am Baumbiegesimulator

31.08.2014

Mit einem Ruck schnellt der Baumstamm nach oben. Gerade wurde er von einem Feuerwehrmann durchgesägt, der Stamm stand unter großer Spannung. Wer hier nicht aufpasst und von dem Baum getroffen wird, kann schwere, auch tödliche Verletzungen erleiden. Es gehört zum Alltagsgeschäft von Feuerwehr-Einsatzkräften, nach Unwettern umgestürzte Bäume von Straßen, Gleisen, Häusern oder Autos zu entfernen. Auch unter hohem Zeitdruck, weil Menschen darunter eingeklemmt sind. Die Baumstämme liegen dabei häufig kreuz und quer, sind verklemmt und stehen unter hoher Spannung. Eine Herausforderung für die Einsatzkräfte, die bei aller Eile auch vorsichtig arbeiten müssen, um sich nicht selbst zu gefährden. Um solche Szenarien realistisch, aber weitgehend gefahrlos üben zu können, hat die Freiwillige Feuerwehr Rosenheim einen sogenannten Baumbiegesimulator in Dienst gestellt.

 

Auf dem Anhänger wird ein Baumstamm in einem massiven Gestell eingespannt und dann hydraulisch durchgebogen. Zunächst erklärt Ausbilder Philipp Schildbach den Feuerwehrleuten, wie ein solcher Stamm durchgesägt werden muss, auf welcher Seite zunächst ein Entlastungsschnitt gemacht wird und wie dann die Kettensäge angesetzt

werden soll. Die praktische Ausführung folgt darauf für alle Teilnehmer des Kurses. Sie erleben dabei hautnah die Wucht des Baumstammes, der nach dem Schnitt frei wird und zwar kontrolliert, aber doch gewaltig wegschnellt. „Hier haben wir eine Übungssituation unter besten Voraussetzungen. Im Einsatz herrschen aber oft schlechte Verhältnisse, Dunkelheit, Enge und eingeschränkte Sicht“ sagt Ausbilder Philipp Schildbach. „Deshalb muss jeder unsere Einsatzkräfte die passende Sägetechnik perfekt beherrschen, und das üben wir hier“. Gruppenführer Schildbach und Zugführer Rudolf Gurgießer von der Rosenheimer Feuerwehr haben in Nürnberg einen Ausbilderlehrgang für den Kurs zum „Motorkettensägenführer“ absolviert, sie dürfen damit auch die Aktiven der Rosenheimer und aller anderen Feuerwehren schulen. „Damit sparen wir uns die teure und vor allem zeitintensive Ausbildung unserer Feuerwehrfrauen- und Männer bei Kursen an einer Feuerwehrschule, wir können alle Übungen am Abend und an Wochenenden bei uns in Rosenheim durchführen“, freut sich Stadtbrandrat Hans Meyrl. So nach und nach sollen alle 420 Aktiven der sechs Rosenheimer Feuerwehren einen entsprechenden Kurs absolvieren und auch am Baumbiegesimulator trainieren. Das Gerät kann übrigens auch von anderen Feuerwehren, Behörden oder Firmen gemietet werden. Weitere Informationen dazu gibt es unter „hauptfeuerwache@rosenheim.de“.                                                  

                                                                                                                                                                                             

 

Text und Fotos: Martin Binder

 

 

Bild zur Meldung: Gegen Unfälle bei Holzarbeiten - Feuerwehr Rosenheim schult Einsatzkräfte am Baumbiegesimulator

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Baumbiegesimulator (31.08.2014)