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Rosenheimer Feuerwehrleute üben am Blaulicht-Simulator

28.07.2014

Einmal mit Blaulicht und Sirene über die rote Ampel fahren, auf der Autobahn am Stau vorbei ziehen oder mitten durch die Fußgängerzone brettern. Welcher Autofahrer hat davon nicht schon einmal geträumt. Für diejenigen, die das tatsächlich dürfen, ist eine Blaulichtfahrt aber eher eine stressige Angelegenheit. Einerseits muss es schnell gehen, um Menschenleben zu retten oder Sachwerte zu erhalten. Andererseits darf durch eine Blaulichtfahrt niemand gefährdet werden, weder die Insassen des Fahrzeugs noch andere Verkehrsteilnehmer. Und gerade bei Feuerwehrautos sind auch hohe Summen im Spiel, eine Drehleiter zum Beispiel kostet fast 800.000 Euro, ein Löschfahrzeug bis zu 400.000 Euro. Sie zu Schrott zu fahren, wäre also sehr kostspielig. Blaulichtfahrten dürfen in der Praxis aber nicht geübt werden, für die Fahrer bleibt neben einer theoretischen Einweisung also nur „learning by doing“.

Um bei der Ausbildung von Feuerwehrfahrern praktische Hilfe zu leisten, haben die Versicherungskammer Bayern und das Innenministerium einen Fahrsimulator für Blaulichtfahrten zur Verfügung gestellt. Das Gerät wurde vom Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften in Zusammenarbeit mit der Polizei entwickelt und kam jetzt auch in der Rosenheimer Hauptfeuerwache zum Einsatz. Im „Sondersignal-Fahrt-Trainer“, wie das Gerät offiziell heißt, konnten sich die Maschinisten der sechs Rosenheimer Feuerwehren fortbilden. In acht Trainingseinheiten wurden jeweils sechs Feuerwehrleute an dem Simulator geschult. Vor großen Bildschirmen werden dabei sehr realistisch verschiedene Situationen bei Blaulichtfahrten eingespielt, vom Überqueren einer Kreuzung bei roter Ampel über die Passage durch eine enge Rettungsgasse auf der Autobahn bis hin zur Fahrt bei dichtem Nebel. Ein Trainer, der von der Versicherungskammer kostenlos gestellt wurde, besprach dabei mit den Fahrern die jeweilige Situation und gab wertvolle Tipps für die Praxis. „Unsere Leute haben einhellig berichtet, dass diese Fortbildung sehr gut getan und für die kommenden Einsatzfahrten anschauliche Informationen geliefert hat“, sagt Rosenheims Stadtbrandrat Hans Meyrl, der eine solche praxisnahe Fortbildung nur begrüßen kann. Denn Statistiken zeigen, dass im Vergleich zu einer Fahrt ohne Sonderrechte bei einer Einsatzfahrt mit Blaulicht und Sirene ein vierfaches Risiko für einen tödlichen Unfall besteht, ein achtfaches Risiko für einen Unfall mit Schwerverletzten und ein 17-faches Risiko für einen Unfall mit hohem Sachschaden. Das Training im „Blaulicht-Simulator“ dient dazu, Unfälle zu verhindern. Auch für die Rosenheimer Feuerwehrleute. 

                                                                                                                                    

Text:    Martin Binder

Fotos:  Freiwillige Feuerwehr Rosenheim

 

Bild zur Meldung: Rosenheimer Feuerwehrleute üben am Blaulicht-Simulator